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Lösungen der Arbeitsblätter zum Thema:
"1948: Die Berliner Luftbrücke"

1. Thema: Fakten - Hintergründe

a) Fragen:

1) Beschreibe die politische Situation Berlins Anfang 1948.

Siehe Kapitel: Berichte - Die Vorgeschichte
Deutschland wurde von den Alliierten in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Entsprechend wurde Berlin in vier Sektoren gegliedert. Da die ehemalige Reichshauptstadt in der sowjetisch besetzten Zone lag, waren die Westsektoren der Stadt ohne direkte Verbindung zu den von den USA, Großbritannien und Frankreich verwalteten Gebieten.


2)   Inwiefern signalisierte die Rede des amerikanischen Außenministers J. F. Byrnes vom 6. September 1948 einen Kurswechsel in der Deutschlandpolitik der drei Westmächte?

Siehe Kapitel: Schlaglichter - Eine Rede im Theater
Byrnes Rede versprach einen Kurswechsel der Besatzungspolitik. Deutschland sollte vom Kriegsgegner zum Bündnispartner - zumindest die Westzonen - werden.

3)   Was steckte hinter dem Begriff "Shmoo"?

Siehe Kapitel: Schlaglichter - Hilfe aus der Luft
Die alliierten Luftbrückenpiloten ließen "Shmoos", die begehrten Gummipuppen mit dem lustigen Gesicht, beim Anflug auf Berlin manchmal aus ihren Maschinen gleiten. Im CARE-Büro wurden gegen Vorzeigen eines "Shmoos" zusätzliche CARE-Pakete ausgegeben.


4)   Welche vertraglichen Vereinbarungen über die Zugangswege zwischen den westlichen Besatzungszonen und den westlichen Sektoren Berlins waren im Kontrollrat mit der sowjetischen Besatzungsmacht getroffen worden?

Siehe Kapitel: Berichte - Die Vorgeschichte - Sonderfall Berlin
Zu Beginn der Besatzungszeit traf man keine vertraglichen Vereinbarungen über die Zugangswege in die Westzonen Berlins, die alle durch die sowjetische Besatzungszone führen. Nur die drei Luftkorridore zwischen Berlin und den Westzonen waren in einem Vertrag von 1945/46 geregelt. Dies war das einzige Dokument, welches von der sowjetischen Seite in Bezug auf die Zugangswege unterzeichnet wurde.


5)   Währungsreform und Berlin-Blockade hingen unmittelbar zusammen. Erkläre die Zusammenhänge.

Berichte - Die Blockade
Am 18. Juni 1948 verkündete der Direktor der Wirtschaftsbehörde der "Bizone", der spätere Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Ludwig Erhard, die Einführung der D-Mark. Die Bewohner der Westzonen konnten ab dem 20. Juni zehn Reichsmark in eine D-Mark umtauschen. Die Grundlage des späteren "Wirtschaftswunders" war gelegt. Tatsächlich brach am 20. Juni der Schwarzmarkt zusammen und die Schaufenster füllten sich. Doch was sollte in Berlin geschehen? Die Sowjetunion kündigte am 23. Juni 1948 die Einführung einer neuen Währung in der Ostzone und in Berlin an, damit nicht die sowjetische Zone mit der nun wertlosen Reichsmark überschwemmt würde. Am gleichen Tag beschloss der Berliner Magistrat in einer Sondersitzung die Einführung der neuen West-D-Mark auch in Berlin. Darauf reagierte der Osten mit scharfen Gegenmaßnahmen: Schon in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 1948 schaltete die Sowjetunion die Stromzufuhr von Ost- nach Westberlin ab. Die Berlin-Krise begann.

6)   Beschreibe die Blockade-Maßnahmen der Sowjets.

Berichte - Die Blockade - Berlin wird blockiert
Der Streit um die Berliner Währung war für die Sowjetunion der Anlass, nach dem 23. Juni 1948 nicht nur die Stromzufuhr in den Westen zu stoppen, sondern auch den gesamten Güter- und Personenverkehr. Dies geschah durch die Blockade aller Land-, Wasser- und Schienenwege zwischen den Westzonen und Berlin.


7)   An welchem Tag fiel die Entscheidung, die Luftbrücke nach Berlin durchzuführen?

Berichte - Die Blockade - Wir bleiben …
In Washington berieten die Verantwortlichen mehrere Tage ohne Ergebnis. Erst am Morgen des 28. Juni fällte US-Präsident Truman die Entscheidung: "Wir werden dort bleiben. Punktum!" Der einzige Weg nach Berlin führt jetzt durch die drei Luftkorridore.


8)   Welche Mengen an Versorgungsgütern sollten gemäß der anfänglichen Planung täglich nach Berlin gebracht werden und wie viele Tonnen wurden auf dem Höhepunkt der Blockade pro Tag eingeflogen?

Siehe Kapitel: Berichte - Die Luftbrücke
Clay rechnete damit, die Luftbrücke nur wenige Wochen aufrechterhalten zu müssen. Er hoffte, dass durch die Luftbrücke den Politikern die nötige Zeit verschafft würde, um über die Blockade Berlins mit der Sowjetunion zu verhandeln. Und er kalkulierte, dass man pro Tag etwa 500 bis 700 Tonnen Last in die Stadt bringen würde. Schon Ende Juli 1948 wurden täglich 3.000 Tonnen Versorgungsgüter transportiert.


9)   An welchem Tag endete die Blockade Berlins offiziell?

Siehe Kapitel: Berichte - Das Ende der Blockade
Am Montag, den 9. Mai befiehl der sowjetische Oberbefehlshaber in Deutschland, General Tschuikow, die Aufhebung aller Verkehrsbeschränkungen für Donnerstag, den 12. Mai 1949, 0.01 Uhr.

10)   Warum lagen zwischen dem Ende der Blockade und dem letzten Tag der Luftbrücke über vier Monate?

Siehe Kapitel: Berichte - Das Ende der Blockade
Die Berliner Luftbrücke wurde von den alliierten Westmächten auch nach Beendigung der Blockade bis zum 30. September 1949 fortgesetzt, da man ein ausreichendes Maß an Vorräten für die Stadt ansammeln wollte.
   
b)   Lückentext

Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Berlin lag in der sowjetisch besetzten Zone und erhielt einen Sonderstatus. Die Stadt wurde nach den Vorgaben der vier Siegermächte verwaltet.
Als Reaktion auf die in den westlichen Besatzungszonen durchgeführte Währungsreform blockierte die Sowjetunion ab dem 23. Juni 1948 die Land- und Wasserwege zu den Westsektoren Berlins. Daraufhin richteten die USA und Großbritannien am 28. Juli 1948 eine Luftbrücke ein, um Berlin aus der Luft zu versorgen. Eigene und französischen Truppen sowie 2,2 Millionen Westberliner wurden mit lebensnotwendigen Gütern versorgt. Insgesamt transportierten die "Rosinenbomber" 2,1 Millionen Tonnen Fracht.
Mit dieser bedeutendsten zivilen Luftbrücke sicherten sich die USA die Zustimmung der Westdeutschen zu ihrer Politik. Ernst Reuter, der damalige Regierende Bürgermeister Westberlins (bis 1953), wurde legendär durch seine Durchhalteappelle an die Berliner Bevölkerung während der Blockade.
   
c)   Erstelle eine Zeitleiste der Geschehnisse um die Berlin-Blockade von 1945 bis zum 30. September 1949.
   
d)   Schildere die Lebensbedingungen in Berlin während der Blockade.
   
e)   Heutzutage gilt Öl als "schwarzes Gold". Damals war ein anderer Energieträger gefragt, wenn es darum ging Berlin am Leben zu erhalten. Erkläre!
   
f)   Daten der Luftbrücke
Präsentiert die "technischen" Daten der Luftbrücke anhand eines Plakates und erläutert es in einem kurzen Vortrag.
   
g)   Berlin-Blockade und Luftbrücke
Entwerft ein Plakat mit Daten, Personen und Ereignissen.




2. Thema: Entscheidung am Telefon>
Beurteilen - Abwägen - Entscheiden

Militärgouverneur Clay und der Oberbefehlshaber der amerikanischen Luftstreitkräfte mussten logistische und technische Abläufe diskutieren und kamen schließlich zu dem Schluss, dass die Luftbrücke durchführbar sei.

Wie könnte das Gespräch zwischen Militärgouverneur Clay und dem Oberbefehlshaber Curtis LeMay abgelaufen sein?
Rollenspiel:
Stellt in einem Rollenspiel dar, welche Fragen zu klären waren und welche Bedenken beide Männer gehabt haben könnten.




3. Thema: Hilfe aus der Luft
Emotionale Betroffenheit - Befehle befolgen - Menschlichkeit auch beim Militär

a) Noch vor wenigen Jahren flogen viele der Luftbrücken-Piloten Angriffe auf deutsche Städte. Nun sollten die gleichen Männer Güter nach Berlin transportieren, um den Deutschen zu helfen.
Rollenspiel:
Stellt ein Gespräch dar, in dem ein Pilot für und einer gegen die Luftbrücke ist.
   
b)   Nach einigen Einsätzen kommt ein Pilot auf die Idee, ein"Shmoo" abzuwerfen.
Rollenspiel:
Stellt ein Gespräch dar, in dem ein Pilot und sein Copilot auf diese Idee kommen.




4. Thema: "Wir bleiben ..."
Beurteilen - Abwägen - Entscheiden

Präsident Truman war der erste amerikanische Präsident, der mit dem Kalten Krieg konfrontiert wurde. In dieser Situation eine angemessene Entscheidung zu treffen, war sicherlich nicht einfach. Zivile und militärische Berater unterstützten Truman mit verschiedensten Analysen und Szenarien. Schließlich entschied sich Truman für die Luftbrücke.

Präsident Truman musste eine Antwort auf die Berlin-Blockade finden.
Rollenspiel:
Stellt in einem Rollenspiel dar, wie ein Gespräch zwischen Präsident Truman und einem zivilen und einem militärischen Berater abgelaufen sein könnte, bevor er die Entscheidung zugunsten der Luftbrücke fällte.




5. Thema: Absichten und Ergebnisse
Emotionale Betroffenheit - Vorurteile - Erfahrungen verarbeiten - Meinungen ändern

  Der deutschen Bevölkerung ging es in den ersten Nachkriegsjahren schlecht. Das Verhältnis zu den Besatzungssoldaten war anfangs sicherlich geprägt vom Bombenkrieg und all dem Leid, das die Menschen durchmachen mussten. Mit der Zeit änderte sich dieses Verhältnis, hauptsächlich durch die Unterstützungs- und Wiederaufbaumaßnahmen der Westalliierten.
   
   
a) Deutschland war nach dem Krieg nahezu vollständig zerstört und wurde seit 1945 von den Besatzungsmächten verwaltet.
Rollenspiel:
Stellt ein Gespräch zwischen zwei Berlinerinnen Anfang 1948 dar. Was halten sie von den amerikanischen und britischen Besatzungsmächten?
Beide Personen treffen sich im Winter 1949 wieder und unterhalten sich über das gleiche Thema. Stellt auch diese Situation dar.
   
Beurteilen - Abwägen - Interpretieren
   
    Die Berlin-Blockade und die Durchführung der Luftbrücke war das erste große Kräftemessen zwischen USA und UdSSR.
   
   
b) Berlin bekommt 1948 den heraufziehenden Kalten Krieg als erstes zu spüren!
Plakat und Vortrag:
Präsentiert die Ergebnisse der folgenden Fragen anhand eines Plakates und erläutert es in einem kurzen Vortrag.
Was sollte die Berlin-Blockade aus Sicht der Sowjetunion bewirken?
  Welche politischen Absichten verfolgten die Westalliierten mit der Luftbrücke?
  Welche politischen Folgen hatte die Luftbrücke?




6. Thema: Was wäre geschehen, wenn ...?
Beurteilen - Abwägen - Entscheiden

  Präsident Truman war der erste amerikanische Präsident, der mit dem Kalten Krieg konfrontiert wurde. In dieser Situation eine angemessene Entscheidung zu treffen, war sicherlich nicht einfach. Zivile und militärische Berater unterstützten Truman mit verschiedensten Analysen und Szenarien. Wie wäre der Verlauf der Geschichte gewesen, wenn auf Trumans Befehl ...

a) … die westlichen Besatzungsmächte die Versorgung Berlins auf dem Land- und Wasserweg militärisch durchgesetzt hätten.
Zeitleiste:
Stellt anhand einer fiktiven Zeitleiste dar, welchen Ablauf die Weltgeschichte in diesem Fall gehabt hätte.
   
b)   … die westlichen Besatzungsmächte die Blockade akzeptiert und Berlin aufgegeben hätten.
Zeitleiste:
Stellt anhand einer fiktiven Zeitleiste dar, welchen Ablauf die Weltgeschichte in diesem Fall gehabt hätte.




7. Thema: Die weitere Geschichte

a) Was wurde aus den Besatzungszonen nach der Berlinkrise?
   
b)   Die Berlin-Blockade war der Beginn des "Kalten Krieges". Welche weiteren Krisen mussten bis 1989 bewältigt werden?
   
c)   Welche Absichten verfolgte Willi Brandt mit seiner "neuen Ostpolitik" Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts?
   
d)  

Wie endete der Kalte Krieg?